Wenn du einen E-Scooter in Deutschland fährst, musst du nicht nur wissen, wo du ihn kaufen kannst - du musst auch genau wissen, welche Papiere du immer dabei hast. Denn im Straßenverkehr zählt nicht nur, ob dein Roller legal ist, sondern auch, ob du dich legal verhältst. Ein Bußgeld von 70 Euro oder mehr kann schnell fällig werden, wenn du vergisst, was du mitführen musst. Hier ist, was wirklich zählt - ohne Schnickschnack, nur das Wesentliche.
Du brauchst eine Versicherungsplakette
Dein E-Scooter muss versichert sein. Punkt. Das ist nicht optional. Selbst wenn er nur 6 km/h schnell ist, braucht er eine Haftpflichtversicherung. Die Versicherung wird dir nicht als Papier ausgehändigt, sondern als kleine Plakette, die du an deinem Roller befestigen musst. Sie ist meistens weiß mit blauem Rand und trägt die Buchstaben VA (Versicherungsamt) und eine Nummer. Ohne diese Plakette darfst du nicht auf die Straße. Polizisten kontrollieren das - besonders in Städten wie Berlin, Köln oder München. Wenn du sie nicht hast, bekommst du mindestens 40 Euro Strafe. Und wenn du keinen Versicherungsnachweis vorlegen kannst, wird der Roller abgeschleppt.
Du brauchst einen Versicherungsnachweis
Die Plakette reicht nicht aus. Du musst auch den Versicherungsnachweis - also den Versicherungsschein - bei dir haben. Das ist ein kleines Papier oder eine digitale Kopie auf deinem Handy. Es steht drauf: Wer versichert ist, welcher Roller, bis wann, und welcher Versicherer. Die Polizei kann dich jederzeit darum bitten. Wenn du ihn nicht vorzeigen kannst, gilt das als Verstoß. Du hast keine Ausrede, wenn du sagst: „Ich hab’s zu Hause gelassen.“
Du brauchst einen Führerschein
Ja, du brauchst tatsächlich einen Führerschein - aber nicht den von einem Auto. Für E-Scooter mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20 km/h reicht der Mindestführerschein der Klasse AM. Das ist der gleiche Führerschein, den du für Mopeds brauchst. Wenn du vor 1980 geboren bist, gilt deine alte Fahrerlaubnis als ausreichend. Wenn du nach 1980 geboren bist, brauchst du entweder einen AM-Führerschein oder einen anderen gültigen Führerschein (z. B. Auto, Motorrad, Fahrrad mit Hilfsmotor). Kinder unter 14 Jahren dürfen gar nicht fahren. Zwischen 14 und 15 Jahren nur mit AM-Führerschein. Und ab 16 Jahren? Dann darfst du mit jedem zugelassenen E-Scooter losfahren - solange du den Führerschein dabei hast.
Du brauchst keine Helmpflicht - aber du solltest einen tragen
Es gibt in Deutschland keine gesetzliche Helmpflicht für E-Scooter. Das ist ein großer Unterschied zu E-Bikes oder Motorrädern. Aber: Du solltest trotzdem einen Helm tragen. Fast 40 % aller E-Scooter-Unfälle führen zu Kopfverletzungen. Die Versicherung zahlt dir den Helm nicht, aber sie zahlt die medizinische Behandlung - vorausgesetzt, du hast keinen schwerwiegenden Fehler gemacht. Ein Helm kostet 30 Euro. Ein Krankenhausaufenthalt wegen Schädelbruch kostet 10.000 Euro. Der Unterschied ist klar.
Du brauchst eine Identifikation
Wenn die Polizei dich anhält, musst du dich ausweisen können. Das heißt: Ausweis oder Personalausweis. Du musst nicht den Führerschein vorzeigen - aber du musst beweisen, wer du bist. Wenn du dich nicht ausweisen kannst, kann die Polizei dich vorübergehend festhalten, bis deine Identität geklärt ist. Das ist lästig, teuer und kann zu einem Bußgeld von bis zu 25 Euro führen. Ein Handy mit digitaler ID reicht nicht - du brauchst den echten Ausweis.
Was du nicht brauchst - und warum das wichtig ist
Ein E-Scooter ist kein Motorrad. Du brauchst keinen Fahrzeugschein, keine Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und keine Betriebserlaubnis. Der Roller hat eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) - die ist im Gerät integriert. Du musst sie nicht mitführen. Auch keine StVO-Prüfbescheinigung. Und du brauchst keine TÜV-Prüfung - es sei denn, du hast den Roller selbst verändert. Dann ist er nicht mehr zugelassen und du fährst illegal. Keine Änderung an Bremsen, Motor oder Lenker - sonst verlierst du die Zulassung.
Was passiert, wenn du etwas vergisst?
Wenn du die Versicherungsplakette nicht hast: 40-70 Euro Bußgeld. Wenn du den Versicherungsnachweis nicht vorzeigen kannst: 10-25 Euro. Wenn du keinen Führerschein dabei hast: 10-25 Euro. Wenn du dich nicht ausweisen kannst: 25 Euro. Wenn du gar nicht fahrerlaubnisberechtigt bist (z. B. 13 Jahre alt): 100 Euro und dein Roller wird beschlagnahmt. Die Strafen summieren sich schnell. Und wenn du ohne Versicherung fährst und einen Unfall verursachst? Dann zahlst du alles selbst - Fahrzeugschäden, Verletzungen, sogar Schmerzensgeld. Keine Versicherung, kein Schutz.
Was du immer in deiner Tasche haben solltest
- Die Versicherungsplakette am Roller
- Den Versicherungsnachweis (Papier oder digitale Kopie)
- Den Personalausweis oder Reisepass
- Den Führerschein (wenn du nach 1980 geboren bist)
- Den Helm (nicht Pflicht, aber sinnvoll)
Wenn du das hast, bist du legal. Alles andere ist Risiko. Die Polizei kontrolliert nicht nur bei Unfällen - sie kontrolliert einfach so. Vor Schulen, in Fußgängerzonen, am Bahnhof. Und sie haben keine Zeit für Ausreden.
Was ist mit Miet-E-Scootern?
Wenn du einen E-Scooter von Lime, Tier oder Circ fährst: Die Firma hat die Versicherung und die Zulassung. Du brauchst keine Plakette. Aber du brauchst trotzdem deinen Führerschein und deinen Ausweis. Die App prüft deine Identität und dein Alter - aber die Polizei prüft dich persönlich. Wenn du keinen Führerschein hast und auf einem Mietroller fährst, ist das trotzdem illegal. Die Firma kann dich sperren - aber du kannst trotzdem bestraft werden.
Was ist mit E-Scootern aus dem Ausland?
Wenn du einen E-Scooter aus Österreich oder den Niederlanden mitbringst: Er muss die deutsche Zulassung haben. Die ABE muss gültig sein. Die Plakette muss auf deutschem Standard sein. Ein ausländischer Versicherungsnachweis reicht nicht. Du musst den Roller in Deutschland registrieren lassen - oder du fährst illegal. Einige Modelle aus dem Ausland haben gar keine deutsche Zulassung. Sie sind nur für den privaten Gebrauch auf Privatgelände erlaubt. Auf der Straße? Verboten.
Woher weißt du, ob dein Roller zugelassen ist?
Prüfe das Etikett am Rahmen. Da steht: „Typgenehmigung nach § 21 StVZO“. Wenn das nicht da ist, ist der Roller nicht zugelassen. Du findest auch die ABE-Nummer. Diese kannst du auf der Website des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) nachschlagen. Oder du fragst den Händler: „Hat dieser Roller eine deutsche ABE?“ Wenn er zögert - geh woanders hin. Ein billiger Roller ohne Zulassung ist kein Schnäppchen - das ist eine Falle.
Was ist mit E-Scootern mit mehr als 20 km/h?
Wenn dein Roller schneller als 20 km/h ist, gilt er als Kleinkraftrad. Dann brauchst du einen Führerschein der Klasse A1 oder B. Du brauchst ein Kennzeichen. Du brauchst eine Versicherung mit Kennzeichen. Du brauchst eine Zulassung. Und du musst einen Helm tragen - das ist jetzt Pflicht. Solche Roller sind nicht für Anfänger. Sie sind teuer, schwer und haben hohe Versicherungskosten. Die meisten Leute kaufen sie nicht - und die Polizei kontrolliert sie besonders streng.
Muss ich einen Helm tragen, wenn ich mit dem E-Scooter fahre?
Nein, es gibt keine gesetzliche Helmpflicht für E-Scooter in Deutschland. Aber du solltest trotzdem einen tragen. Fast 40 % der Unfälle mit E-Scootern führen zu Kopfverletzungen. Ein Helm kostet 30 Euro - ein Krankenhausaufenthalt wegen Schädelbruch kostet mehr als 10.000 Euro. Der Helm schützt dich, nicht die Polizei.
Kann ich mit einem E-Scooter ohne Führerschein fahren?
Nur wenn du vor 1980 geboren bist. Alle, die nach 1980 geboren wurden, brauchen mindestens den Führerschein der Klasse AM - oder einen anderen gültigen Führerschein. Kinder unter 14 Jahren dürfen gar nicht fahren. Wenn du keinen Führerschein hast und trotzdem fährst, bekommst du ein Bußgeld von bis zu 25 Euro - und dein Roller kann beschlagnahmt werden.
Was passiert, wenn ich die Versicherungsplakette verliere?
Du musst die Plakette sofort neu anbringen. Ohne sie darfst du nicht fahren. Du kannst sie bei deinem Versicherer anfordern - meistens ist das kostenlos. Die Versicherung sendet dir eine neue Plakette zu. Bis dahin: Kein Fahren. Sonst riskierst du ein Bußgeld von 40 bis 70 Euro und die Abschleppung deines Rollers.
Darf ich einen E-Scooter mit 25 km/h fahren?
Ja - aber nur, wenn er als Kleinkraftrad zugelassen ist. Dann brauchst du einen Führerschein der Klasse A1 oder B, ein Kennzeichen, eine Zulassung und du musst einen Helm tragen. Diese Roller sind teurer, schwerer und haben höhere Versicherungskosten. Sie sind nicht für den Alltag gedacht - und werden von der Polizei besonders streng kontrolliert.
Kann ich einen E-Scooter aus dem Ausland in Deutschland fahren?
Nur, wenn er die deutsche Zulassung hat. Das bedeutet: eine deutsche ABE, eine deutsche Versicherungsplakette und eine deutsche Betriebserlaubnis. Ein ausländischer Roller ohne deutsche Zulassung ist auf deutschen Straßen illegal. Selbst wenn er in Österreich oder den Niederlanden erlaubt ist - in Deutschland gilt nur die deutsche Regelung.