Wie hoch sind die Kosten für das Laden eines Elektrorollers in Deutschland?

Wie hoch sind die Kosten für das Laden eines Elektrorollers in Deutschland?

Wie viel kostet es wirklich, einen Elektroroller zu laden? Viele denken, es sei fast kostenlos - und das stimmt auch fast. Aber wie viel genau zahlt man monatlich für Strom, wenn man täglich mit dem E-Roller zur Arbeit fährt? Oder ob es teurer ist als ein Benziner? Hier kommt die klare, reale Rechnung - ohne Werbeversprechen, nur mit Zahlen aus der Praxis.

Wie viel Strom verbraucht ein Elektroroller wirklich?

Ein typischer Elektroroller wie der Xiaomi M365 Pro ist ein leichter E-Roller mit einer Batteriekapazität von 474 Wh oder der Segway Ninebot MAX ist ein leistungsstärkerer E-Roller mit 518 Wh braucht zwischen 0,4 und 0,6 kWh pro vollständiger Ladung. Das klingt nach wenig - und ist es auch. Aber rechnen wir es mal aus.

Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland zahlt etwa 0,40 Euro pro kWh Strom (Stand 2025). Das ist der Preis inklusive Netzentgelte, EEG-Umlage und Mehrwertsteuer. Einige nutzen günstigere Tarife mit 0,30 Euro/kWh, andere zahlen über 0,50 Euro/kWh, je nach Anbieter und Region. In Leipzig liegt der Durchschnitt bei 0,38 Euro/kWh.

Wenn dein Roller 0,5 kWh verbraucht, kostet eine volle Ladung:

  • 0,5 kWh × 0,38 €/kWh = 0,19 Euro

Das ist weniger als ein halber Euro. Aber wie oft musst du laden?

Wie oft musst du deinen Elektroroller laden?

Die Reichweite eines E-Rollers liegt meist zwischen 40 und 60 Kilometern pro Ladung - je nach Fahrstil, Gewicht, Temperatur und Gelände. In der Stadt, mit stop-and-go-Verkehr und durchschnittlichem Tempo, reicht eine Ladung für 50 Kilometer.

Wenn du täglich 10 Kilometer zur Arbeit fährst und zurück, sind das 20 Kilometer pro Tag. Das bedeutet:

  • 50 km Reichweite ÷ 20 km pro Tag = 2,5 Tage pro Ladung

Das heißt: Du lädst etwa alle 2,5 Tage. In einem Monat mit 30 Tagen sind das:

  • 30 ÷ 2,5 = 12 Ladungen pro Monat

Und die Kosten:

  • 12 Ladungen × 0,19 Euro = 2,28 Euro pro Monat

Das ist der tatsächliche Stromverbrauch - für eine tägliche Strecke von 20 Kilometern. Kein Tropfen Benzin. Kein Ölwechsel. Keine Abgasuntersuchung.

Was ist mit schnellen Ladegeräten und öffentlichen Ladestationen?

Die meisten Leute laden zu Hause - und das ist auch der günstigste Weg. Aber was, wenn du unterwegs bist? Einige E-Roller-Besitzer nutzen öffentliche Ladestationen, besonders wenn sie keinen eigenen Stromanschluss haben.

Öffentliche Ladestationen kosten meist zwischen 0,25 und 0,45 Euro pro kWh. Einige Anbieter wie Ladenetz ist ein deutscher Anbieter von E-Mobilitätsdienstleistungen mit Ladestationen in Städten wie Leipzig, Berlin und Köln berechnen pauschal 1,50 Euro pro Ladung - egal, wie viel Strom du verbrauchst. Das ist teurer, aber praktisch, wenn du unterwegs bist.

Wenn du einmal pro Woche an einer öffentlichen Station lädst, kostet das:

  • 4 Ladungen × 1,50 Euro = 6 Euro pro Monat

Das ist dreimal so viel wie zu Hause. Aber es ist immer noch billiger als Benzin - und du sparst Parkgebühren, weil du den Roller oft am Straßenrand abstellst.

Vergleich der monatlichen Kosten: geringe Münzsumme für Elektroroller vs. große für Benziner.

Vergleich: Elektroroller vs. Benziner-Roller

Wie sieht es mit einem herkömmlichen Benziner-Roller aus? Ein 50er-Roller mit 1,5 Liter Tank und einem Verbrauch von 2,5 Liter pro 100 km fährt 40 Kilometer pro Liter. Das heißt: Für 20 Kilometer pro Tag brauchst du 0,5 Liter Benzin.

Im Dezember 2025 kostet Superbenzin in Deutschland durchschnittlich 1,85 Euro pro Liter. Das ergibt:

  • 0,5 Liter × 1,85 € = 0,93 Euro pro Tag
  • 0,93 € × 30 Tage = 27,90 Euro pro Monat

Das ist fast 13-mal so viel wie der Strom für den E-Roller.

Und das ist nur der Treibstoff. Ein Benziner braucht jährlich mindestens einen Ölwechsel (ca. 60 Euro), einen Luftfilterwechsel (25 Euro) und oft eine neue Zündkerze (15 Euro). Das macht pro Jahr mindestens 100 Euro Zusatzkosten. Ein Elektroroller braucht das nicht. Die Wartung ist fast auf das Bremsen und die Reifen beschränkt.

Wie viel spart man wirklich pro Jahr?

Rechnen wir zusammen:

Jährliche Betriebskosten: Elektroroller vs. Benziner-Roller
Kostenart Elektroroller Benziner-Roller (50cc)
Strom/Treibstoff pro Jahr 27,36 € 334,80 €
Wartung (Öl, Filter, Zündkerze) 0 € 100 €
Reifenwechsel (2x pro Jahr) 40 € 40 €
Haftpflichtversicherung (jährlich) 55 € 55 €
Gesamtkosten pro Jahr 122,36 € 529,80 €

Du sparst über 400 Euro pro Jahr - nur durch den Wechsel vom Benzin- zum Elektroroller. Das ist mehr als ein Monatsgehalt für viele Studenten in Leipzig. Und das, ohne dass du etwas anderes ändern musst - außer dem Fahrzeug.

Was beeinflusst die Ladekosten noch?

Nicht alles ist so einfach. Einige Faktoren verändern die Zahlen:

  • Temperatur: Bei unter 5 Grad Celsius sinkt die Batterieleistung - du verbrauchst mehr Strom für dieselbe Strecke. In Wintermonaten kann der Verbrauch um bis zu 20 % steigen.
  • Gewicht: Wenn du einen schweren Helm, eine Tasche und einen Fahrgast mitnimmst, zieht der Motor mehr Strom. Ein zusätzlicher 20-Kilo-Last erhöht den Verbrauch um 5-10 %.
  • Fahrstil: Mit voller Beschleunigung und hohen Geschwindigkeiten (über 25 km/h) verbrauchst du deutlich mehr. Sanftes Beschleunigen und Regeneratives Bremsen spart Strom.
  • Batteriealter: Nach 2-3 Jahren verliert die Batterie 15-20 % ihrer Kapazität. Dann musst du öfter laden - aber die Kosten pro Ladung bleiben gleich.

Wenn du also im Winter fährst oder oft bergauf fährst, rechne mit 10-15 % höheren Kosten. Trotzdem: Selbst bei 0,25 Euro pro Ladung und 15 Ladungen im Monat bleibst du unter 4 Euro - immer noch weniger als ein Liter Benzin.

Elektroroller an einer Solarladestation in einer deutschen Stadt bei Morgendämmerung.

Wie kannst du die Kosten noch senken?

Wenn du wirklich sparen willst, gibt es ein paar einfache Tricks:

  1. Lade zu Hause mit Nachtstrom: Viele Stromtarife bieten Nachtstrom (22-6 Uhr) für 0,20 Euro/kWh. Dann kostet eine Ladung nur 0,10 Euro - und du sparst 50 %.
  2. Vermeide schnelles Laden: Schnellladegeräte (über 2 A) belasten die Batterie und verkürzen ihre Lebensdauer. Langsames Laden (1 A) ist günstiger und schonender.
  3. Verwende Solarstrom: Wenn du eine Solaranlage auf dem Dach hast, kannst du deinen Roller fast kostenlos laden. In Leipzig ist das mit einer 2 kW-Anlage möglich - und viele Kommunen fördern das.
  4. Teile die Ladestation: Wenn du in einem Mehrfamilienhaus wohnst, teile die Ladestation mit Nachbarn. So verteilst du die Installationskosten.

Einige Städte, wie Freiburg oder Münster, bieten sogar kostenlose öffentliche Ladestationen für E-Roller. In Leipzig gibt es noch keine - aber die ersten Teststationen sind in Planung. Bleib dran.

Warum lohnt sich der E-Roller trotz hoher Anschaffungskosten?

Ja, ein guter Elektroroller kostet 1.200 bis 2.000 Euro - viel mehr als ein gebrauchter Benziner-Roller für 800 Euro. Aber die Betriebskosten sind so niedrig, dass du die Differenz in 2-3 Jahren wieder reinholst.

Rechne mal:

  • Ein E-Roller kostet 1.800 Euro.
  • Ein Benziner-Roller kostet 800 Euro.
  • Die Differenz: 1.000 Euro.
  • Die jährliche Ersparnis: 407 Euro.
  • Zeit, um die Differenz zurückzuholen: 1.000 ÷ 407 ≈ 2,5 Jahre.

Nach 3 Jahren hast du nicht nur die Anschaffungskosten wieder hereingeholt - du sparst jetzt jedes Jahr 400 Euro. Und du fährst leiser, sauberer und stressfreier.

Fazit: Die Kosten sind minimal - die Vorteile sind riesig

Die Kosten für das Laden eines Elektrorollers liegen bei 2 bis 4 Euro pro Monat - je nachdem, wo und wie du lädst. Das ist weniger als ein Kaffee pro Woche. Im Vergleich zu Benzin ist es ein Bruchteil. Und das ist nur der Anfang.

Du sparst nicht nur Geld. Du sparst Zeit: Kein Tanken, keine Wartung, keine Abgasuntersuchung. Du sparst Luft: Keine Emissionen. Du sparst Nerven: Kein Verkehrsstau, kein Parkplatzsuchen. Und du fährst mit einem Fahrzeug, das fast keinen Lärm macht - ideal für die Stadt.

Wenn du täglich weniger als 30 Kilometer fährst - und das tun die meisten in Deutschland - ist ein Elektroroller die billigste, einfachste und sauberste Art, mobil zu sein. Die Zahlen sprechen klar. Es geht nicht um Theorie. Es geht um echte Euro und echte Kilometer. Und da gewinnt der E-Roller - klar und deutlich.

Wie viel kostet es, einen Elektroroller pro Monat zu laden?

Bei einer täglichen Fahrstrecke von 20 Kilometern und einem Verbrauch von 0,5 kWh pro Ladung kostet das Laden etwa 2,20 bis 2,50 Euro pro Monat, wenn du zu Hause mit dem normalen Stromtarif lädst. Mit Nachtstrom sinkt der Preis auf unter 1,50 Euro.

Ist ein Elektroroller wirklich günstiger als ein Benziner?

Ja, deutlich. Ein Benziner-Roller kostet jährlich rund 530 Euro an Treibstoff und Wartung, ein Elektroroller nur 120 Euro. Die Differenz von über 400 Euro pro Jahr macht den E-Roller schon nach 2,5 Jahren rentabel - selbst wenn er teurer angeschafft wurde.

Kann ich meinen Elektroroller an einer normalen Steckdose laden?

Ja, alle gängigen Elektroroller können an einer normalen 230-V-Steckdose geladen werden. Die Ladedauer beträgt 4-8 Stunden, je nach Batteriegröße. Schnellladegeräte sind optional und beschleunigen den Prozess, aber sie sind nicht nötig.

Wie lange hält die Batterie eines Elektrorollers?

Die meisten Lithium-Ionen-Batterien halten 800-1.200 Ladezyklen. Das entspricht etwa 3-5 Jahren bei täglicher Nutzung. Nach dieser Zeit hat die Batterie noch 70-80 % ihrer ursprünglichen Kapazität - und kann oft ausgetauscht werden für 200-350 Euro.

Gibt es Förderungen für Elektroroller in Deutschland?

Bis Ende 2025 gibt es keine bundesweite Förderung für E-Roller. Einige Städte wie Berlin, Köln oder Hamburg gewähren lokale Zuschüsse von bis zu 200 Euro. In Leipzig gibt es aktuell keine Förderung - aber die Stadt prüft die Einführung für 2026.

Wenn du überlegst, auf einen Elektroroller umzusteigen - mach es. Die Zahlen sind eindeutig. Die Vorteile sind real. Und die Kosten? Sie sind so niedrig, dass du sie fast vergisst - bis du den Benziner-Rechnung siehst.