Ein E-Scooter ist praktisch, schnell und umweltfreundlich - aber er ist auch ein Kraftfahrzeug. Und das bedeutet: Du musst ihn versichern. Keine Ausnahme. Kein Trick. Kein E-Scooter-Versicherung-Loch, durch das du schlüpfen kannst. Wer ohne Versicherung auf öffentlichen Straßen fährt, riskiert nicht nur einen Bußgeldbescheid von 40 Euro, sondern auch eine Strafanzeige und Haftung bei einem Unfall. Die gute Nachricht: Die Versicherung kostet nicht viel - aber sie kostet mehr, als viele denken.
Wie viel kostet eine E-Scooter-Versicherung wirklich?
Die Mindestversicherung, die du brauchst, ist die Haftpflichtversicherung. Sie deckt Schäden ab, die du anderen zufügst - etwa wenn du jemanden anfährst, ein Auto beschädigst oder eine Lampe umstößt. Die Kosten dafür liegen im Jahr 2025 zwischen 35 und 65 Euro. Das ist weniger als ein Monat Handyvertrag. Aber warum der große Preisunterschied?
Es kommt auf drei Dinge an: dein Alter, dein Wohnort und ob du eine zusätzliche Teilkasko hast. Junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren zahlen oft 50 bis 65 Euro, weil sie statistisch häufiger in Unfälle verwickelt sind. Wer über 30 ist und in einer kleinen Stadt wie Leipzig wohnt, kommt oft auf 35 bis 45 Euro. In München oder Berlin kann es schon 55 Euro sein, weil die Schadenshäufigkeit höher ist.
Wenn du nur die Haftpflicht willst, bist du mit einem Anbieter wie Allianz, AXA oder HanseMerkur gut bedient. Die günstigsten Tarife findest du oft bei spezialisierten Anbietern wie Versicherung24 oder E-Scooter-Versicherung.de. Dort kannst du in 2 Minuten einen Vergleich machen - und oft bekommst du 10 Prozent Rabatt, wenn du online abschließt.
Was passiert, wenn du keine Versicherung hast?
Du fährst mit einem unversicherten Fahrzeug. Das ist kein kleiner Fehler - das ist eine Ordnungswidrigkeit. Die Polizei kann dich anhalten, deinen E-Scooter einziehen und dir ein Bußgeld von mindestens 40 Euro auferlegen. Wenn du bei einem Unfall ohne Versicherung erwischt wirst, bist du persönlich haftbar. Das heißt: Wenn du jemanden schwer verletzt, musst du die ganzen Kosten selbst tragen - Krankenhausaufenthalt, Physiotherapie, Schmerzensgeld. Das kann leicht 50.000 Euro oder mehr kosten.
Und es gibt noch eine Fallgrube: Viele denken, dass sie nur versichert sind, wenn sie auf der Straße fahren. Falsch. Du musst auch auf Radwegen, Gehwegen und in Fußgängerzonen versichert sein - denn dort fährst du ja auch. Die Versicherung gilt überall, wo du deinen E-Scooter betreibst. Wenn du ihn auf dem Bürgersteig schiebst, ist das kein Problem. Aber sobald du den Fuß auf das Trittbrett setzt und den Motor startest, ist er ein Kraftfahrzeug - und braucht Versicherung.
Was ist mit Teilkasko oder Vollkasko?
Die Haftpflicht ist Pflicht. Alles andere ist freiwillig. Aber lohnt sich das?
Wenn du einen günstigen E-Scooter für 500 Euro gekauft hast, brauchst du keine Teilkasko. Die kostet mindestens 50 Euro im Jahr - und zahlt nur, wenn dein Roller gestohlen wird oder durch einen Sturz beschädigt ist. Die meisten Diebstähle passieren aber, wenn du ihn unverschlossen an einem belebten Ort abstellst. Da hilft eine gute Kette mehr als eine Versicherung.
Wenn du aber einen teuren E-Scooter wie den Xiaomi SU7 (ca. 1.800 Euro) oder den Dualtron Thunder (über 3.000 Euro) hast, lohnt sich die Teilkasko. Sie deckt Schäden durch Stürze, Unfälle, Hagel oder Vandalismus ab. Die Kosten liegen zwischen 70 und 120 Euro pro Jahr. Die Vollkasko ist meist übertrieben - sie zahlt auch bei eigenem Verschulden, aber die Prämien steigen auf 150 Euro und mehr. Für die meisten ist das zu viel.
Ein Tipp: Prüfe, ob deine private Haftpflichtversicherung den E-Scooter mit abdeckt. Einige Tarife tun das - aber nur, wenn du ihn als „Nicht-Kraftfahrzeug“ einstufst. Das ist ein Widerspruch, denn gesetzlich ist er ein Kraftfahrzeug. Also: Frag deinen Versicherer konkret nach dem E-Scooter. Und wenn er sagt „ja“, lass dir das schriftlich bestätigen.
Wie erkennt man eine gute Versicherung?
Nicht alle Anbieter sind gleich. Einige verstecken Klauseln, die dir den Schutz nehmen, wenn du sie am wenigsten brauchst.
- Prüfe die Deckungssumme: Sie muss mindestens 1,5 Millionen Euro betragen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben - aber nicht alle halten sich daran.
- Achte auf den Versicherungsschutz im Ausland: Wenn du nach Österreich oder in die Schweiz fährst, ist der Schutz oft nicht automatisch enthalten. Manche Tarife bieten das nur gegen Aufpreis.
- Prüfe, ob die Versicherung auch bei Fahrten mit Passagieren zahlt. Viele E-Scooter sind für zwei Personen zugelassen - aber nur wenige Versicherungen decken das ab.
- Vermeide Tarife, die „nur bei Tag“ oder „nur bis 10 km/h“ zahlen. Das sind Fallstricke.
Ein guter Versicherer gibt dir eine digitale Versicherungsbescheinigung - das ist dein „Versicherungskennzeichen“. Du musst es am Roller anbringen, sonst ist die Versicherung ungültig. Die Bescheinigung hat eine eindeutige Nummer, die die Polizei überprüfen kann. Ohne diese Aufkleber - kein Fahren.
Wo bekommst du die Versicherung?
Du hast drei Optionen:
- Spezialisierte Anbieter: E-Scooter-Versicherung.de, Scooter-Versicherung24 - die sind auf E-Roller spezialisiert, haben einfache Tarife und schnelle Online-Abschlüsse.
- Große Versicherer: Allianz, AXA, HanseMerkur - sie bieten E-Scooter als Zusatz zur KFZ-Versicherung an. Gut, wenn du schon eine Auto-Versicherung hast.
- Haftpflichtversicherung: Nur wenn sie explizit E-Scooter mit einschließt. Frag nach, nicht nur annehmen.
Ich persönlich nutze E-Scooter-Versicherung.de. Der Tarif kostet 42 Euro im Jahr, die Versicherungsbescheinigung kommt per E-Mail, und ich kann sie als PDF ausdrucken. Die Kündigung ist jederzeit möglich - das ist wichtig, wenn du deinen Roller verkaufst oder nicht mehr fährst.
Was ändert sich 2025?
Im Jahr 2025 gibt es neue Regeln. Die EU hat beschlossen, dass alle E-Scooter ab 2025 ein elektronisches Versicherungskennzeichen brauchen - also keinen physischen Aufkleber mehr. Stattdessen wird dein Versicherungscode digital an die Polizei übermittelt, wenn sie deinen Roller scannt. Das ist praktisch - aber es bedeutet auch: Du musst deine Versicherung online verwalten. Kein Papier mehr. Kein Aufkleber. Nur noch ein Account.
Außerdem wird die Mindestversicherungssumme von 1,5 Millionen auf 2 Millionen Euro erhöht. Die Preise steigen deshalb leicht - aber nicht dramatisch. Die meisten Anbieter haben die Tarife schon angepasst.
Was ist mit E-Scooter-Verleih?
Wenn du einen Miet-E-Scooter von Lime, Tier oder Circ nutzt, ist die Versicherung meist schon inklusive. Aber: Du bist nicht automatisch versichert, wenn du den Roller in eine Mauer fährst oder ihn stehlen lässt. Die Versicherung des Anbieters deckt nur Schäden an Dritten ab. Für deinen eigenen Schaden - etwa einen gebrochenen Arm - zahlst du selbst. Und wenn du den Roller beschädigst, kannst du bis zu 500 Euro zahlen. Also: Fahr vorsichtig. Und nimm nie einen Mietroller, wenn du betrunken bist - das ist nicht nur gefährlich, sondern auch strafbar.
Wie sparest du bei der Versicherung?
- Wähle eine höhere Selbstbeteiligung: Bei Teilkasko kannst du 100 Euro Selbstbehalt wählen - das senkt die Prämie um 15 Prozent.
- Schließe im Winter ab: Viele Anbieter erlauben dir, die Versicherung von November bis März auszusetzen. Dann zahlst du nur 6 Monate statt 12.
- Vermeide Bonusrückerstattungen: Wenn du ein Jahr unfallfrei fährst, bekommst du oft 10 Prozent Rabatt. Aber wenn du im zweiten Jahr einen Unfall hast, verlierst du alles. Es ist besser, den Rabatt zu akzeptieren - und nicht darauf zu setzen, dass du nie stürzt.
Ein Trick: Wenn du zwei E-Scooter hast - etwa einen für die Stadt und einen fürs Land - kannst du sie oft unter einer Versicherung zusammenfassen. Das spart bis zu 20 Prozent.
Was ist mit E-Scootern ohne Motor?
Wenn du einen E-Scooter hast, der nur bis 6 km/h fährt - also wie ein Spielzeug -, brauchst du keine Versicherung. Aber: Er muss offiziell als „Fahrrad mit Hilfsmotor“ zertifiziert sein. Die meisten günstigen Modelle von Amazon oder Lidl sind das nicht. Sie sind als „E-Scooter“ verkauft - und damit versicherungspflichtig. Prüfe das Modell anhand des Typenschilds: Wenn dort „max. 20 km/h“ steht, brauchst du Versicherung. Wenn es „max. 6 km/h“ und „nur für Kinder“ steht, ist es frei.
Muss ich eine E-Scooter-Versicherung haben, wenn ich nur auf dem Gehweg fahre?
Ja. Sobald du den Motor startest, gilt dein E-Scooter als Kraftfahrzeug - egal ob du auf der Straße, dem Radweg oder dem Gehweg fährst. Die Versicherung muss immer gültig sein. Nur wenn du ihn schiebst - also ohne Motor -, ist keine Versicherung nötig.
Was passiert, wenn ich meinen E-Scooter verkaufe?
Du musst die Versicherung kündigen. Die meisten Anbieter erlauben das monatlich - du zahlst nur für die Zeit, die du den Roller hattest. Du bekommst den Restbetrag zurückerstattet, wenn du den Verkauf nachweist. Halte den Kaufvertrag oder eine Bestätigung vom Käufer bereit.
Kann ich meine private Haftpflichtversicherung nutzen, um meinen E-Scooter abzusichern?
Nur, wenn sie explizit E-Scooter als Kraftfahrzeug mit einschließt. Die meisten Haftpflichtversicherungen decken das nicht ab - sie sehen E-Scooter als „sonstige Fahrzeuge“ und schließen sie aus. Frag deinen Versicherer direkt - und lass dir die Zusage schriftlich geben.
Ist eine Versicherung auch für gebrauchte E-Scooter nötig?
Ja. Ob neu oder gebraucht - jedes Fahrzeug mit Motor über 6 km/h muss versichert sein. Der Preis hängt nicht vom Alter des Rollers ab, sondern von deinem Alter, deinem Wohnort und der Versicherungssumme.
Was kostet eine E-Scooter-Versicherung für Jugendliche unter 18?
Minderjährige dürfen grundsätzlich keinen E-Scooter fahren, es sei denn, sie haben eine Fahrerlaubnis der Klasse AM (ab 16 Jahren). Die Versicherungskosten sind dann ähnlich wie für junge Erwachsene: 50 bis 65 Euro pro Jahr. Ohne Fahrerlaubnis ist das Fahren illegal - und die Versicherung zahlt nicht.
Was du jetzt tun solltest
Wenn du einen E-Scooter hast: Prüfe sofort, ob du versichert bist. Schau auf den Roller - siehst du einen blauen Aufkleber mit einer Nummer? Wenn nicht, dann ist deine Versicherung nicht gültig. Gehe heute noch online, vergleiche drei Tarife und schließe ab. Es dauert 10 Minuten. Und du sparst dir später Tausende Euro - und möglicherweise eine Straftat.
Wenn du noch keinen hast: Rechne die Versicherung in deine Kaufkalkulation ein. Ein 700-Euro-Roller kostet nicht 700 Euro - er kostet 740 Euro, wenn du die Versicherung dazuzählst. Das ist immer noch günstiger als ein Auto. Aber nur, wenn du versichert bist.