Wenn du als Erwachsener in Deutschland nach einem Elektroroller suchst, dann weißt du wahrscheinlich: Es gibt zu viele Optionen. Und fast jeder behauptet, sein Modell sei der beste. Aber was bedeutet beste eigentlich? Ist es die Reichweite? Die Geschwindigkeit? Der Preis? Oder einfach nur, dass er nicht nach drei Monaten kaputtgeht?
Die Wahrheit ist: Es gibt keinen einzigen besten Elektroroller für alle. Aber es gibt einen besten für dich. Und das hängt davon ab, wo du fährst, wie viel du bereit bist auszugeben und was du wirklich brauchst - nicht was dir der Verkäufer erzählt.
Was brauchst du wirklich?
Viele Leute kaufen einen Elektroroller, weil sie denken, er ersetzt das Auto. Das funktioniert nur, wenn du in der Stadt lebst und keine längeren Strecken fährst. Ein Roller ist kein Ersatz für die Autobahn. Er ist ein Ersatz für den Bus, die U-Bahn oder das Fahrrad - wenn du müde bist, spät nach Hause kommst oder das Wetter schlecht ist.
Stell dir diese drei Fragen:
- Wie weit fährst du normalerweise? (Zum Beispiel: 5 km zur Arbeit, 8 km zum Supermarkt?)
- Fährst du oft über Kopfsteinpflaster, Bordsteine oder Schlaglöcher?
- Wie viel Gewicht kannst du tragen? (Zum Beispiel: Rucksack, Einkaufstaschen, Kindersitz?)
Wenn du jeden Tag 6 Kilometer fährst und deine Wohnung im dritten Stock hat, brauchst du einen Roller, der leicht zu tragen ist. Wenn du auf der Autobahn fährst (ja, das ist erlaubt, wenn der Roller mindestens 45 km/h schafft), brauchst du einen mit starker Motorleistung und guten Bremsen.
Reichweite: Die größte Falle
Hersteller versprechen oft 60, 80 oder sogar 100 Kilometer Reichweite. Klingt gut, oder? Aber in der Realität bekommst du davon meistens nur die Hälfte. Warum? Weil die Angaben unter perfekten Bedingungen gemessen werden: 20°C, flache Straße, 15 kg Fahrergewicht, keine Windböen, kein Verkehr, kein Licht an.
Im Winter, mit Regen, bei 80 kg Körpergewicht und 10 km/h Tempo - da sinkt die Reichweite schnell auf 25-35 km. Das ist normal. Und das solltest du einplanen.
Wenn du täglich 10-15 km fährst, brauchst du mindestens 40 km Reichweite. Besser 50-60 km. Dann hast du Puffer. Sonst stehst du irgendwann mit leerem Akku am Straßenrand - und das ist peinlich, gefährlich und teuer.
Die besten Modelle für echte Alltagstauglichkeit haben heute Akkus mit 36-48 V und 10-15 Ah. Das ergibt 360-720 Wh. Das ist der Goldstandard für Erwachsene, die nicht ständig laden wollen.
Motorleistung und Geschwindigkeit
Ein Elektroroller für Erwachsene sollte mindestens 500 Watt haben. Weniger ist für die meisten zu schwach - besonders wenn du bergauf fährst oder mit Gepäck unterwegs bist.
Wenn du nur in der Stadt fährst, reicht ein 750-Watt-Motor. Das ist die maximale Leistung, die du ohne Führerschein fahren darfst - bis 20 km/h. Aber: Viele Roller haben eine „Sport-Modus“-Funktion, die auf 25 km/h oder sogar 30 km/h beschleunigt. Das ist legal, solange du den Modus nicht aktivierst. Aber wer will schon ständig auf 20 km/h fahren, wenn er in der Stadt schneller vorankommt?
Wenn du auf der Straße oder sogar auf der Autobahn fahren willst (zum Beispiel zwischen Leipzig und Halle), brauchst du einen Roller mit mindestens 1500 Watt und einer genehmigten Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Das ist dann ein L1e-B-Fahrzeug. Du brauchst einen M-Führerschein (ab 16 Jahren) oder einen Auto-Führerschein. Aber du kannst dann auch auf der Autobahn fahren - und das ist ein echter Vorteil, wenn du mehr als 20 km fährst.
Fahrwerk und Reifen: Nicht unterschätzen
Ein Roller mit kleinen Luftreifen (8,5 Zoll) fühlt sich an wie ein Fahrrad mit platten Reifen. Jeder Stein, jede Ritze, jeder Bordstein wird zu einem kleinen Erdbeben. Das ist nicht nur unangenehm - es beschädigt auch den Akku und die Elektronik.
Die besten Roller für Deutschland haben mindestens 10 Zoll Reifen. Besser noch: 12 Zoll mit Luftbereifung oder pneumatische Reifen. Einige Modelle wie der Segway Ninebot MAX ist ein Elektroroller mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit, 65 km Reichweite und 10 Zoll Luftreifen, der speziell für erwachsene Nutzer in städtischen Umgebungen entwickelt wurde oder der Dualtron Thunder ist ein leistungsstarker Elektroroller mit 10.000 Watt Motor, 12 Zoll Reifen und einer Reichweite von bis zu 120 km, der für anspruchsvolle Nutzer mit hohen Geschwindigkeits- und Geländeanforderungen konzipiert ist haben große, weiche Reifen, die selbst über Kopfsteinpflaster glatt fahren.
Und achte auf die Federung. Ein Roller ohne Federung ist wie ein Fahrrad ohne Sattel. Du wirst nach 10 Minuten Schmerzen haben. Die besten Modelle haben eine doppelte Federung - vorne und hinten. Das ist kein Luxus, das ist Notwendigkeit.
Die besten Modelle 2025 - Vergleichstabelle
| Modell | Motorleistung | Reichweite | Gewicht | Reifen | Max. Geschwindigkeit | Preis |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segway Ninebot MAX | 750 W | 65 km | 18,5 kg | 10 Zoll Luftreifen | 25 km/h | 1.299 € |
| Xiaomi Electric Scooter Pro 2 | 750 W | 45 km | 14,2 kg | 8,5 Zoll Luftreifen | 25 km/h | 899 € |
| Dualtron Thunder | 10.000 W | 120 km | 35 kg | 12 Zoll Luftreifen | 100 km/h | 5.999 € |
| Inokim Quick 4 | 800 W | 55 km | 16,5 kg | 10 Zoll Luftreifen | 30 km/h | 1.499 € |
| Apollo City Pro | 1.000 W | 70 km | 21 kg | 10 Zoll Luftreifen | 45 km/h | 1.899 € |
Wenn du nur in der Stadt fährst und kein Geld für ein Auto ausgeben willst: Segway Ninebot MAX ist die beste Wahl. Er ist leicht, zuverlässig, hat gute Reifen und ist in fast jedem Geschäft in Deutschland erhältlich.
Wenn du längere Strecken fährst, auch mal auf der Autobahn, und Wert auf Leistung legst: Apollo City Pro ist der einzige Roller in diesem Preisbereich, der 45 km/h erlaubt und gleichzeitig eine echte Reichweite von 70 km bietet.
Der Dualtron Thunder ist ein Monster. Er ist kein Alltagsroller. Er ist ein Rennwagen für Erwachsene. Nur für die, die Geschwindigkeit lieben und kein Geld für eine Motorradversicherung ausgeben wollen.
Wo kaufst du ihn in Deutschland?
Es gibt drei Wege: Online, im Laden oder gebraucht.
Online ist meistens günstiger. Aber du bekommst keinen Testfahrt, keine Beratung und keine Garantie vor Ort. Wenn der Roller kaputt ist, musst du ihn zurücksenden - und das ist bei 20 kg Gewicht kein Spaß.
Laden wie Elektro-Roller.de in Berlin, Rollerwelt in Köln oder Leipziger Elektro-Mobilität hier in Leipzig bieten Testfahrten, Garantie vor Ort und Service. Das ist der beste Weg, wenn du zum ersten Mal einen Roller kaufst. Du kannst ihn ausprobieren, dich beraten lassen und weißt, wo du hinkommst, wenn was kaputtgeht.
Gebraucht ist riskant. Viele Roller werden nach 6 Monaten verkauft, weil der Akku nachlässt oder die Software abstürzt. Ein gebrauchter Roller mit 12 Monaten Alter hat oft nur noch 60-70 % der ursprünglichen Reichweite. Wenn du ihn kaufst, frage nach dem Akku-Status - und lass ihn von einem Fachmann prüfen.
Was du sonst noch wissen musst
Helmpflicht: In Deutschland gilt seit 2024 für alle Elektroroller mit mehr als 20 km/h Helmpflicht. Auch wenn du nur 25 km/h fährst - du brauchst einen Helm. Und er muss zertifiziert sein (EN 1078). Kein Fahrradhelm - der ist nicht ausreichend.
Versicherung: Alle Roller mit mehr als 20 km/h brauchen eine Versicherung. Das kostet zwischen 40 und 120 € pro Jahr, je nach Leistung. Du bekommst ein Kennzeichen und eine Versicherungsplakette. Ohne das darfst du nicht fahren.
Laden: Die meisten Roller laden mit einem normalen Stecker. Du kannst ihn zu Hause an der Steckdose laden. Aber: Ein voller Akku braucht 6-8 Stunden. Wenn du jeden Tag fährst, kauf dir eine zweite Batterie. Die kostet 200-400 €, aber du sparst dir das Warten.
Was du nicht brauchst
Kein Roller mit 100 km/h, wenn du nur zur Arbeit fährst.
Kein Roller mit 12 kg Gewicht, wenn du Treppen steigen musst.
Kein Roller ohne Licht, wenn du abends fährst - das ist nicht nur gefährlich, sondern illegal.
Und vor allem: Kein Roller, den du nicht ausprobieren kannst. Wenn der Verkäufer sagt: „Das ist der beste Roller aller Zeiten“, dann ist er wahrscheinlich ein Verkäufer. Wenn er sagt: „Probier ihn mal aus, ich zeig dir, wie er sich anfühlt“, dann ist er ein Berater.
Welcher Elektroroller ist der beste für Anfänger?
Für Anfänger ist der Segway Ninebot MAX die beste Wahl. Er ist leicht zu bedienen, hat eine gute Reichweite, ist nicht zu schnell und lässt sich leicht tragen. Er ist auch in vielen Läden in Deutschland erhältlich, wo du ihn vor dem Kauf testen kannst.
Kann man Elektroroller in Deutschland auf der Autobahn fahren?
Ja, aber nur mit Rollern, die mindestens 45 km/h fahren können und einen gültigen Führerschein (M oder B) haben. Roller mit 25 km/h sind auf Autobahnen verboten. Du brauchst auch ein Kennzeichen und Versicherung.
Wie lange hält ein Elektroroller-Akku?
Ein guter Akku hält 500-800 Ladezyklen. Das entspricht etwa 2-4 Jahren bei täglicher Nutzung. Danach hat er nur noch 60-70 % seiner ursprünglichen Kapazität. Ein neuer Akku kostet zwischen 200 und 600 €.
Ist ein Elektroroller schneller als das Fahrrad?
Ja, bei Strecken über 5 km. Ein Elektroroller mit 25 km/h braucht für 6 km etwa 15 Minuten. Ein Fahrrad braucht bei gleicher Strecke 20-25 Minuten - und das ohne Gepäck oder Kopfwind. Der Roller spart Zeit und Kraft.
Was kostet der Unterhalt eines Elektrorollers?
Jährlich etwa 80-150 €: Versicherung (40-120 €), Stromkosten (ca. 5 € pro Jahr), Wartung (Bremsen, Reifen, 30-50 € alle 12 Monate). Das ist deutlich günstiger als ein Auto - und auch günstiger als ein E-Bike mit teuren Akku-Wechseln.
Der beste Elektroroller für dich ist nicht der teuerste. Nicht der schnellste. Nicht der mit den meisten Lichtern. Sondern der, der zu deinem Leben passt. Probier ihn aus. Frag nach. Lass dich beraten. Und fahr los - mit Sicherheit, mit Verstand und mit Freude.
Frank Wöckener
Dezember 6, 2025 AT 12:44Wer sagt denn, dass der Ninebot MAX der beste ist? Ich hab den XIAOMI Pro 2 und der ist leichter, günstiger und hält besser als der teure Kram von Segway - und nein, ich bin kein Fan von Markenmarketing, ich fahr nur mit dem Ding!